Shagya-Araber Zuchtziel und Reiteigenschaften

Der Shagya-Araber - Reitpferderasse der k. & k. Monarchie

Die bis 1978 als "Araberrasse" bezeichneten Shagya-Araber (sprich: schagja-araber) blicken auf eine lange Geschichte zurück. Erstmalig werden sie 1789 als eigenständige  Reinzuchtrasse erwähnt, dem Jahr, in dem das österreich-ungarische Staatsgestüt Bábolna durch Joseph II gegründet wurde. Einige der heute gezogenen Pferde lassen sich lückenlos auf Stammstuten zurückführen, die noch vor die Gründung des Staatsgestüts zurückreichen, wie z. B. die 2017 in Bábolna geborene Stute O'Bajan XXIX-4 aus der Stutenfamilie 449 Moldauerin geb. 1781 Bukowina. 

Ursprung/Herkunft: Österreich, Ungarn, Rumänien (ehem. Gebiet der k.u.k.Monarchie)

Heutige Zuchtgebiete: Amerika, Australien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Israel, Kolumbien, Norwegen, Österreich, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Tschechien, Ungarn und Venezuela

Zuchtziel heute

Das Zuchtziel der Shagya-Araber Zucht ist, bei einem relativ hohen Anteil an Arabischem Vollblut, ausgerichtet auf mehr Kaliber, Größe, Knochenstärke, sowie bessere Reiteignung. Die ursprünglich unter der Bezeichnung "Araberrasse" gezüchteten Pferde sollen sowohl als Reit- als auch als Fahrpferde geeignet sein.  Vielseitigkeit, Leistungsbereitschaft und ihre Eigenschaft als Allrounder stehen klar im Fokus. Shagya-Araber eignen sich in den klassischen Disziplinen für den ambitionierten Freizeitreiter und sind hier in der Lage sich in Prüfungen bis Klasse L und zum Teil auch darüber hinaus auch gegen die Warmblutkonkurrenz erfolgreich durchzusetzen. Aufgrund ihrer hohen Ausdauer und Leistungsbereitschaft sind sie im Distanzsport auch auf internationalem Niveau erfolgreich.

Es wird eine Größe zwischen 150 und 162 cm Widerristhöhe sowie ein Röhrbeinumfang nicht unter 18 cm angestrebt. Dabei decken die Pferde aufgrund ihres Kalibers und ihrer guten Proportionierung von Vor- Mittel- und Hinterhand auch größere Reiter sehr gut ab. 

Die Rahmenzuchtbuchordnung der ISG gibt als Rassebeschreibung, Zuchtziel und Eintragungsbedingungen folgendes vor:

Der Shagya-Araber ist die auf internationaler Basis in Reinzucht, das heißt bei geschlossenen Stutbüchern der nationalen Zuchtverbände, gepflegte Weiterentwicklung der Araber Rasse der ungarischen und österreichischen Gestüte Babolna, Mezöhegyes und Radautz. Sein Zuchtziel ist ein großrahmiges arabisches Pferd, das gleichermaßen als edles Reit- und Fahrpferd für jedermann geeignet ist. Das Zuchtziel wird über die Methode der Reinzucht angestrebt. Die Hereinnahme von Genen aus der Arabischen Vollblut-Population ist möglich. Um in die Hauptabteilung des Zuchtbuches eingetragen werden zu können, muss ein Hengst in der 4. Generation mindestens 7 Shagya-Araber Vorfahren von 16 Ahnen haben.

Farbe: Schimmel, Brauner, Rappe, Fuchs

Erscheinungsbild und Typ

Der Shagya-Araber soll im Erscheinungsbild eines schönen, eleganten und harmonischen Reitpferdes stehen, dabei unverkennbar über arabischen Ausdruck verfügen und durch feine, trockene Textur und seidige Feinheit des Haares sowie entsprechende Details in Kopf und Körper gekennzeichnet sein. Zuchthengste und Zuchtstuten sollen einen deutlich ausgeprägten Geschlechtsausdruck zeigen, wobei die Spätreife der arabischen Pferde zu berücksichtigen ist. Unerwünscht sind Zuchttiere mit unklarem Rassetyp bzw. indifferentem Geschlechtstyp.

Charakter: intelligent, mutig & selbstbewusst, umgänglich & Menschen bezogen, einsatzfreudig, leistungsbereit, nervenstark,  aufmerksam & neugierig - siehe auch Shagya-Araber - Freizeitpartner für alle Fälle

Zuchtbrand und Rassekürzel: