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O'Bajan db 1885, geboren 1881

Rapphengst, 1885 in Syrien von R. von. Luczenbacher und Rittmeister Mihály Fadlallah el Hedad , dem späteren Gestütskommandanten von Bábolna, angekauft.

 

Graf C. G. Wrangel beschreibt den Hengst in "Ungarns Pferdezucht in Wort und Bild"*als relativ klein (154 cm), mit edlem Kopf, klugen, ausdrucksvollen Augen und einem kurzen, aber gut getragenen Hals. Hervorgehoben wird der gute Rücken mit kräftiger Nierenpartie, ein gut entwickeltes, breites Kreuz, sowie die trockenen, sehnigen und korrekten Gliedmaße. Lediglich zu lange und weiche Fesselung werden einschränkend angemerkt.

 

G. C. Wrangel attestiert dem Hengst vorzügliche Aktion in allen Gangarten. Er beschreibt ihn auch aufgrund der zur Zeit seines Besuches bereits vorhandenen Nachzucht als wertvollen Beschäler, der Adel, Kaliber und Größe vererbt. Wobei er auch darauf hinweist, dass in Bezug auf die Größenentwicklung auch die  Haltungs- und Fütterungsbedingungen zu berücksichtigen sind.

 

Einer seiner laut C. G. Wrangel besten Söhne, der 1889 in Bábolna geborene Young O'Bajan, wurde von Graf Lehndorff seiner Zeit nach Neustadt geholt, um dort in der anglo-arabischen Zucht eingesetzt zu werden. Dieser Hengst führte mütterlicherseits englisches Vollblut. **

 

In den "Ungarischen Reisebildern"*** zitiert der Autor E. Vielhaak Gustav Rau  bzgl. dieses Hengstes wie folgt: "Dieser Hengst hat  Bábolna enorm genützt. Immer und immer wieder findet man seinen Namen, und sein Blut wird noch lange nachwirken." Gustav Rau beschreibt die Nachkommen O'Bajans als  "[...] breite, tiefe, oft etwas runde, gut geschlossene Pferde mit guten ausdrucksvollen Beinen und gut entwickelter Muskulatur [...]".

 

Auf einem Grabstein im Innenhof des Gestüts Bábolna steht verzeichnet, dass er in seinen 25 Jahren als Hauptbeschäler 312 Fohlen hinterließ. Von seinen Nachkommen waren 112 Hengste als Landbeschäler und 56 Stuten in der Zucht aktiv. 

 

 

Eine Übersicht über die Hengstlinie des O'Bajan findet sich auf Seite 12 der Übersicht "Hengststämme in der Shagya-Araber Zucht****".

 

* Graf C. G. Wrangel "Ungarns Pferdezucht in Wort und Bild"; Stuttgart 1908, Verlag Schickardt & Ebner 

** Graf C. G. Wrangel "Die Rassen des Pferdes"; Band I Stuttgart 1893-95, Verlag Schickardt & Ebner 

*** E. Vielhaak "Ungarische Reisebilder" in Arbeiten der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft; Heft 204, Berlin 1912, Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft - Druck der Deutschen Verlags-Anstalt in Stuttgart

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