· 

ANC-Turnier Aachen 2018

Shagya-Araber Hengst Bahrein von Ludwigsburg (ShA) ANC-Turnier Aachen 2018

Der ausführliche Bericht zu Aachen kommt leider mit etwas Verspätung. Wie immer ging dann auch das letzte Jahr schneller vorbei als gedacht und eh man sich versah, war die Turniersaison zu Ende. 

 

7 Nationen - Deutsche Teilnehmer in beiden Disziplinen am Start

 

Außerdem wollte ich dieses Mal nicht nur über die Shagya-Araber schreiben (hier waren insgesamt 8 Pferde am Start), denn schließlich tragen alle Reiter in Aachen ihren Teil zur Nationenwertung bei. Und die ging auch in diesem Jahr wieder nach Deutschland! Dies vor allem dadurch, dass für Deutschland die Reiterinnen und Reiter in beiden Disziplinen, Springen und Dressur gleichermaßen unterwegs waren, und auch dank eines großen Teilnehmerfeldes bei den arabischen Partbreds. Insgesamt waren Reiter/innen aus sieben Nationen am Start. Neben den Gastgebern und einem großen Team aus den Niederlanden traten Paare aus Dänemark, Österreich, Luxemburg und Belgien an und auch eine Teilnehmerin aus Großbritannien ging für einen deutschen Reitverein an den Start.

 

Mit Eignung und ohne die Kombi-Wertung in der L-Dressur gab es beim ANC-Turnier 2018 insgesamt 268 Starts. Ein sehr erfreulicher Trend nach oben und ein gutes Zeichen für die Veranstalter, die jedes Jahr ein tolles Turnier in der Aachener Soers auf die Beine stellen. 

 

Von den 268 Starts gingen 124 auf das Konto der Vollblut- und Shagya-Araber, wobei die Reiter aus dem Ausland hier mit 66 Ritten die Nase knapp vorne hatten. Für Deutschland gab es 58 Starts mit rein arabisch gezogenen Pferden. 

Ganz anders sah es bei den Partbreds aus. Hier kann man mit 12 zu 131 Ritten wohl von einer deutschen Übermacht sprechen. Die gab es dann auch in den Springwettbewerben. Mit nur 2 Teilnehmer/innen aus dem Ausland (eine Starterin aus Österreich und ein Starter aus den Niederlanden) waren die Paare aus Deutschland fast unter sich. 92 der 97 Starts gingen auf ihr Konto. Damit legten sie am Freitag und am Samstag Vormittag den Grundstein für den Sieg in der Nationenwertung. 

Springen

 

In den Wettberwerben der Araber, Vollblut-,  und Shagya-Araber siegten: im Stil-E Silke Schwertfeger mit der 21 Jahre alten Shagya-Araber Stute Orsha; im Fehler/Zeit A* Ina Charlotte Seehrich mit der Shagya-Araber Stute Roxana; im Stil A* Neele Schlicht mit dem AV Elite-Hengst Al Ashar und im Fehler/Zeit A** hatte erneut Ina Charlotte Seehrich mit Roxana die Nase vorn. Keine Trennung nach Rassen gab es im Fehler/Zeit E, im Stil-A** und im Fehler/Zeit L. Hier gingen die ersten Plätze an die Partbreds, aber auch die Shagya-Araber konnten sich vor allem im A** und im L* behaupten. Im Feld der 13 bzw. 12 Starter belegte die Shagya-Araber Stute Roxana mit Ina Charlotte Seehrich jeweils den 2. Platz. Und die im Stil-A** drittplatzierte Arabisch Partbred-Stute Ulmika geht sowohl auf der Vater, als auch auf der Mutterseite auf Shagya-Araber zurück. Sie führt die Shagya-Araber Hengste Bajar und Raon in ihrem Pedigree. Die Eignung konnte die Anglo-Araber Stute Soraya von Ludwigsburg mit Ina Charlotte Seehrich für sich entscheiden.

 

Statistik & Informationen zu den einzelnen Prüfungen

Dressur

 

In der Dressur drehte sich dieses Verhältnis bei den rein arabisch gezogenen Pferden in den höheren Klassen ab A**. Waren in der E-Dressur noch keine Teilnehmer aus den Gastländern mit dabei, gingen die ersten ab A* an den Start und stellten bei den Vollblut- und Shagya-Arabern ab A** die Mehrzahl der Starter. Und auch wenn sie in der A* nur 4 von 14 Ritten im Viereck präsentierten, gingen der erste und 2. Platz nach Dänemark und in die Niederlande. Bei den Partbreds entfielen dann wieder die Mehrzahl der Starts auf die Teilnehmer aus Deutschland. Sie traten 68 Mal an, die Gastreiter aus dem Ausland zeigten hier insgesamt 9 Ritte. Bei den reinen Vollblut- und Shagya-Araber Klassen gingen die ersten Plätze an: Silke Schwertfegre mit der Shagya-Araber Stute Orsha in der E-Dressur; in der A* an Rebecca Frandsen aus Dänemark mit dem AV Fair Orkan; in der A** siegte Jodie Helene Byrne mit dem Volblutaraber Galahad; in der Trensen-L* gewann Kyle Van der Heijden mit dem AV BA Aram; auch in der Kandaren-L* erritt sich das Paar den ersten Platz; in der M* siegte Marijke Slok Soede-Vermeulen mit dem AV Nureyev und in der M** ging der Sieg erneut an Kyle Van der Heijden mit dem AV BA Aram.

 

Statistik und Informationen zu den einzelnen Prüfungen

Eindrücke und Ausblick

 

Was immer etwas schade ist, es gibt beim ANC-Turnier immer eine Nationenwertung, aber gerade bei den Gastgebern aus Deutschland ist der Zusammenhalt über alle Klassen (Springen-Dressur; AV & ShA-Partbred) nicht ganz so stark ausgeprägt. Es gibt zwar kleine Teams, die sich sehr gut unterstützen, die Atmosphäre ist partnerschaftlich und offen, aber es kommen irgendwie nicht alle so richtig zusammen. 

 

Das scheint für die Gäste aus dem Ausland wahrscheinlich, so paradox es klingt, durch die mehr oder weniger lange Anreise etwas leichter zu sein. Man reist zusammen an und fährt auch wieder gemeinsam ab. Da sitzt man dann auch am Vorabend der ersten Prüfungen zusammen und bleibt gemeinsam zur Ehrung in der Nationenwertung. 

 

Es ist die Frage, wie man hier die deutschen Teilnehmer etwas besser zusammen bringen und zur Teilnahme motivieren  könnte. Eine Nationales Championat, wie von Gudrun Waiditschka in ihrem Artikel über das ANC-Turnier bei "In The Focus" vorgeschlagen, könnte den benötigten  Anreiz schaffen. Vielleicht auch in Verbindung mit einem Reiterbrunch am Sonntag. Hier könnten sich Veranstalter, Verbände und Reiter informell darüber austauschen, was in der Saison und in Aachen für Reiter und Veranstalter gut lief, und wo man vielleicht noch etwas verbessern könnte. Da Aachen immer am letzten Wochenende der Turniersaison stattfindet, wäre der Zeitpunkt ideal. Man kann die ganze Saison Revue passieren lassen und die Anregungen vielleicht schon im nächsten Jahr in die Turnierplanung mit aufnehmen. 

 

Jedenfalls wäre es schön das "Wir-Gefühl" im deutschen Team weiter zu stärken. Ich denke bei vielen Reitern würde man da offene Türen einrennen. Und vielleicht könnte man so auch noch den ein oder anderen motivieren die Anreise nach Aachen auf sich zu nehmen. Es wäre auf jeden Fall schön, noch mehr Araber, Vollblut- und Shagya-Araber am Start zu sehen!